BEWERBUNGSPHASE: WEG ZUM VORSTELLUNGSGESPRÄCH

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WIE SCHAFFE ICH ES ZUM VORSTELLUNGSGESPRÄCH?

Wege um die Chancen zu einer Einladung in der Bewerbungsphase zu erhöhen.

Menschen unterschiedlicher Qualifikationen und Herkunft bewerben sich für unzählige Jobs. Sie sind ständig dabei, ihre Vitas zu perfektionieren. Sie holen sich Rat von „Experten“, machen alles, was in ihrer Macht steht, um eine Arbeit zu finden. In jede Bewerbung stecken sie Zeit, Arbeit und Hoffnung. Oft werden sie aber nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, obwohl in Deutschland angeblich Arbeits- und Fachkräftemangel herrscht. Viele Bewerbende suchen vergeblich nach den Gründen für ihr „Scheitern“. Sie wollen wissen, was sie „falsch“ gemacht haben, um ihre Bewerbung weiter zu optimieren. Hätten sie den einen oder anderen Satz doch nur anders ausgedrückt? Hätten sie den zweiten und dritten Absatz doch lieber ausgetauscht und sich nicht zu selbstbewusst präsentiert? Vielleicht waren sie aber auch nicht selbstbewusst genug. Wer sich mit diesen Details beschäftigt, kann eigentlich schon fast sicher sein, mehr richtig als falsch gemacht zu haben. In den meisten Fällen werden diese Bewerbenden keine ehrliche Begründung für die Ablehnung bekommen, weil es keine rationale Erklärung gibt.
Karrierecoach Dirk Schauss, über das Thema Bewerbung und wie man diese in der Bewerbungsphase richtig einsetzt, um die Chancen zu einem Vorstellungsgespräch zu erhöhen. 

Dirk Schauss

Dirk Schauss, Karrierecoach

"DIE eine Bewerbung gibt es nicht."

Die Voraussetzung, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, ist meist eine aussagekräftige Bewerbung. Gibt es eine Erfolgsformel für DIE Bewerbung?
DIE Bewerbung gibt es nicht. Jeder Empfänger hat seine eigenen Vorlieben und Vorstellungen, was die Ausgestaltung der Bewerbung anbelangt. Selbst die besten Unterlagen können fehlgehen, sollte der Empfänger beispielsweise ein ganz knapp formuliertes Anschreiben bevorzugen. Wenn es eine Erfolgsformel gibt, dann ist diese der Vorabanruf. Gerade wenn man sich auf eine zuvor ausgeschriebene Stelle bewirbt, kann man so seine Chancen erhöhen. Daher ist die folgende, am Telefon sehr selten gestellte Frage sehr wichtig: „Wie hätten Sie es denn gern?“ Da diese Frage nicht zum standardisierten Verhalten gehört, hebt man sich nicht nur von anderen Bewerbern ab, sondern kann auch sicher sein, dass die Bewerbung den Wünschen des Empfängers recht genau entspricht. 

Gibt es weitere Fragen, die bei diesem Erstkontakt am Telefon gestellt werden sollten?
Zunächst muss man die Stellenanzeige so übersetzten, wie sie tatsächlich gemeint ist. Das geht nur, wenn man mit einem Verantwortlichen darüber spricht. So erhält man Informationen, welche Aspekte der Ausschreibung besonders wichtig sind. Auf diese Punkte kann ich dann in der auf den Anruf folgenden schriftlichen Bewerbung besonders eingehen. In keiner Stellenanzeige steht – und wenn dann nur sehr verklausuliert – was eigentlich für ein Mensch gesucht wird. Daher ist eine weitere gute Frage, sich nach den drei wichtigsten Charaktereigenschaften zu erkundigen, die ein Bewerber mitbringen sollte. Diese können dann ebenfalls schriftlich ganz besonders herausgearbeitet werden. 

Wie kann man sich von Mitbewerbern abheben? Lohnt es sich mutig zu sein?
Mut zu unkonventionellem Verhalten ist überhaupt der Schlüssel, um auf sich aufmerksam zu machen. Das beginnt mit einem selbstbewussten Vorabanruf und setzt sich bei der formalen Ausgestaltung der Bewerbungsunterlagen fort. So können diese durchaus auch im Querformat angelegt werden, Schrift und Farbaspekte bieten weiteren Spielraum, um Aufmerksamkeit zu erregen. Bewerber haben häufig Angst etwas falsch zu machen oder trauen sich nicht ihrer Bittstellerhaltung zu verlassen, und bedienen gerade deshalb die Konvention. Wer jedoch auffallen will, muss sich irgendwie abheben. Ein selbstbewusster Auftritt hilft definitiv sich interessant zu machen. Natürlich gilt es dabei das richtige Augenmaß zu wahren. Anhaltspunkte, wie weit man sich von der Standardbewerbung wegbewegen kann, bietet auch hier der Eindruck des Erstkontakts am Telefon.

„Mut zu unkonventionellem Verhalten ist der
Schlüssel für Aufmerksamkeit.“

Weg zum Vorstellungsgespräch

Ob Onlinebewerbung oder Kurzbewerbung per Smartphone – wie kann man trotz standardisierter Formulare seine Qualifikationen optimal darstellen?
Die neuen Datenschutzbestimmungen führen Unternehmen vermehrt dazu, den Bewerbungsvorgang zu formalisieren. Wesentlich erscheint mir die Übereinstimmungen zum Qualifikationsprofil aufzuzeigen. Darüber hinaus sollte der daraus resultierende Nutzen benannt werden. Somit ist der freien Interpretation kein zu großes Feld gegeben. Darüber hinaus ist es hilfreich, vorab den Text einer Offerte telefonisch zu hinterfragen. Dies bewahrt vor Missverständnissen und sichert der Bewerbung eine höhere Passgenauigkeit. Außerdem kann geklärt werden, ob die Bewerbung auch über einen anderen Weg, z.B. per Post, Berücksichtigung finden kann. Damit ließe sich dann der Bewerbungsvorgang individueller gestalten. 

Ihr Tipp, wenn es mal nicht klappt?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Bewerbung nicht sofort zum Erfolg führt. Das liegt in der Natur der Sache und sollte als gegeben akzeptiert werden. Sofern es zu Absagen kommt, resultieren Fragen daraus. Was kann ich an meinem Bewerbungstext besser machen? Wie deutlich habe ich meinen Nutzen benannt? Wie klar habe ich die Übereinstimmungen zum Anforderungsprofil herausgearbeitet und aufgezeigt? Kommt es zu keinem Vorstellungsgespräch, dann kann dies an der Bewerbung liegen. Wenn es zu Einladungen kommt, aber nach dem ersten Gespräch Schluss ist, dann liegen Gründe womöglich in der Selbstpräsentation. Hier kann z. B. ein externer Karriereberater wertvolle Hilfestellung und Orientierung bieten. 

GUT ZU WISSEN... 

  • Vor der Bewerbung anrufen: „Wie wünschen Sie die Bewerbung?“

  • Informieren, welche Aspekte besonders wichtig sind und diese besonders herausarbeiten in der Bewerbung

  • Selbstbewusstes Auftreten und sich im richtigen Ausmaß abheben von der Masse

  • Mut zur Penetranz: hartnäckig bleiben und sich nicht vertrösten lassen

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