Ausbildung oder Studium? Woher weiß ich, was besser zu mir passt?

Studium-vs-ausbildung
  1. Dauer und Struktur:

Die Dauer einer beruflichen Ausbildung beträgt in der Regel zwischen zwei und drei Jahren und erfolgt in einem dualen System, das sowohl praktische Erfahrungen im Unternehmen als auch theoretische Kenntnisse in der Berufsschule beinhaltet.

In den meisten Fällen verbringst du ein bis drei Tage wöchentlich in der Berufsschule und die anderen Tagen an deinem Ausbildungsplatz. In jeder Ausbildung wird dir ein Ausbildungsplan zur Verfügung gestellt, sodass du immer weißt wann du was lernst.

Struktur-Ausbildung

Ein Studium hingegen dauert in der Regel länger, meist zwischen drei und sechs Jahren, und ist stärker auf theoretisches Wissen und Forschung ausgerichtet. Eine Universität legt den Schwerpunkt auf wissenschaftliche Forschung und bietet eine breite Palette von Studienfächern an. Eine Hochschule, insbesondere eine Fachhochschule, ist auf angewandte Forschung und praxisorientierte Ausbildung ausgerichtet und bietet in der Regel nur eine begrenzte Auswahl an Studiengängen an.

Struktur Studium

Bei einem Vollzeitstudium bist Du zu 100 Prozent Student, somit obliegt Dir und Deinen Umständen die Wahl, ob du neben dem Studium arbeiten möchtest oder nicht. Dein Workload wird wie eine Vollzeitstelle geplant. Bei einem dualen Studium hast Du die Möglichkeit zwischen wechselnden Theorie und Praxisphasen (meist im 3 Monats Rhythmus).

Struktur Duales Studium
  1. Zulassungsvoraussetzung:

In der Regel kannst Du eine Ausbildung in vielen verschiedenen Bereichen machen, egal ob Du einen Hauptschul-, Realschul-, Gymnasialabschluss oder einen Abschluss von der Wirtschaftsschule o. A. hast. Es kommt darauf an, welche schulischen Anforderungen Dein gewählter Ausbildungsberuf an Dich stellt. Wenn Du an einer Hochschule studieren möchtest, benötigst Du mindestens Fachabitur, eine Fachhochschulreife oder das Allgemeine Abitur. Für ein Studium an einer Universität ist das Allgemeine Abitur oder ein Fachabitur / Fachhochschulreife mit einer Aufnahmeprüfung erforderlich.

  1. Praktische Erfahrungen:

Die berufliche Ausbildung legt einen starken Fokus auf praktische Erfahrungen am Arbeitsplatz. Als Azubi lernst du die konkreten Anforderungen deines Berufsfelds kennen und kannst das erlernte Wissen direkt in die Praxis umsetzen. Weiterhin hast du die Möglichkeit alle zur Ausbildung passenden Abteilungen zu durchlaufen.

Im Gegensatz dazu sind Studiengänge meist theorielastiger, wobei Praktika und Anwendungsprojekte einen kleineren Teil des Studiums ausmachen. An verschiedener Hochschulen gibt es Studiengänge, die sehr Praxisorientiert sind. Du möchtest gerne studieren, aber dir bereits einen Platz in einem Unternehmen sichern? Bei einem “Studium mit vertiefter Praxis” bist du außerhalb der Semesterferien Vollzeitstudent und während der Ferien arbeitest du in deinem gewählten Betrieb in Vollzeit.

Egal wofür du dich entscheidest: Sei dir sicher, welcher Lerntyp du bist und welche Form für dich am geeignetsten ist. Gehe hierzu einmal in dich, tausche dich mit deinen Eltern und Freunden aus und/oder nimm auch sehr gerne eine Berufsberatung und Praktika vorher wahr.

  1. Berufliche Perspektiven:

Ausbildungsabsolventen sind in der Regel spezialisiert und können direkt in ihrem gelernten Berufsfeld arbeiten. Doch das Ende der Ausbildung bedeutet nicht das Ende des Lernens. Weiterbildungen wie zum Fachwirt, Betriebswirt, Meister oder Techniker ermöglichen es, Kenntnisse zu vertiefen und sich auf höherqualifizierte Tätigkeiten vorzubereiten. Tatsächlich sind diese Weiterbildungen im Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) oft auf demselben Niveau wie ein Hochschulstudium angesiedelt. Das zeigt, dass die berufliche Bildung nicht hinter der akademischen Bildung steht.

Studienabsolventen haben oft eine breitere Wissensbasis, die ihnen den Zugang zu verschiedenen Branchen ermöglicht. Ihre beruflichen Perspektiven hängen jedoch stark von der gewählten Fachrichtung, sowie der gesammelten Praxiserfahrung (z.B. durch eine Tätigkeit als Werkstudent oder der Erstellung einer Abschlussarbeit im Unternehmen), ab.

  1. Kosten und Finanzierung:

Berufliche Ausbildungen sind normalerweise kostenfrei und bieten in der Regel eine Ausbildungsvergütung, was finanziell vorteilhaft sein kann. Diese Vergütung variiert jedoch je nach Branche und Ausbildungsjahr. Darüber hinaus bieten einige Unternehmen zusätzliche Leistungen wie Urlaubsgeld oder Beiträge zur Altersvorsorge.

Studieren kann mit erheblichen Studiengebühren verbunden sein, insbesondere bei privaten Hochschulen. Auch bei öffentlichen Hochschulen und Universitäten musst du Semesterbeiträge (zwischen ca. 67 bis 400€, je nach Einrichtung und Bundesland) zahlen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft während des Studiums ebenfalls berücksichtigt werden müssen.

Studierende können oft BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) oder andere Finanzierungsoptionen in Anspruch nehmen. BAföG wird zur Hälfte als zinsfreies Darlehen und zur Hälfte als Zuschuss gewährt. Die Rückzahlung beginnt fünf Jahre nach Ende der Regelstudienzeit und ist auf einen Höchstbetrag von 10.000 Euro begrenzt. Es gibt auch zahlreiche Stipendien, sowohl von staatlichen als auch privaten Organisationen, die helfen können, die Kosten des Studiums (z. B. das Deutschlandstipendium) zu decken.

  1. Flexibilität:

Eine Ausbildung ist oft stärker auf ein spezifisches Berufsfeld ausgerichtet und bietet daher weniger Flexibilität für spätere berufliche Veränderungen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Ausbildung sehr spezialisiert ist. Allerdings kann eine solche Spezialisierung auch Vorteile haben, da sie eine tiefgehende Kenntnis in einem bestimmten Bereich ermöglicht und somit die Chancen auf eine Anstellung in diesem Feld erhöhen kann.

Ein Studium ermöglicht in der Regel eine breitere Ausbildung und somit mehr Flexibilität für spätere berufliche Veränderungen. Im Studium können Studierende verschiedene Bereiche und Themen erkunden und haben die Möglichkeit, ihre Schwerpunkte im Laufe des Studiums zu verändern. Dies ermöglicht eine gewisse Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Arbeitsmarktanforderungen oder an neue Interessen und Karriereziele. Zudem kann ein Studium auch die Möglichkeit bieten, interdisziplinäre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, die in der heutigen zunehmend vernetzten Arbeitswelt wertvoll sein können.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass sowohl eine Ausbildung als auch ein Studium ihre eigenen Herausforderungen und Anforderungen haben, und es ist wichtig, diese Faktoren bei der Entscheidung für einen Bildungsweg zu berücksichtigen.

Hier findest du mehr Blogbeiträge!

Ausbildung oder Studium? Woher weiß ich, was besser zu mir passt?

Was passt besser zu dir? Wir erklären dir die Unterschiede und Möglichkeiten in diesem Artikel

Wie schaffe ich es, dass meine Bewerbung auffällt?

Wir verraten dir, wie du durch kleine Tipps im Bewerbungsschreiben und der Gestaltung dafür sorgen kannst, dass deine Bewerbung im Gedächtnis bleibt

Unter welchen Bedingungen kann ich meine Ausbildung verkürzen?

Kann ich meine Ausbildung verkürzen? — Unter bestimmten Voraussetzungen ist das Möglich. Wir verraten dir, was du beachten musst.

Wie hinterlasse ich beim Bewerbungs-gespräch einen bleibenden Eindruck

Was sollte ich beim Bewerbungsgespräch tragen? Muss ich irgendwelche Unterlagen dabei haben? Viel viel früher sollte ich da sein? All diese Fragen beantworten wir dir in diesem Artikel. 😉

Welche Ausbildung passt zu mir?

Mache bei unserem kleinen Quiz mit und finde einen Ausbildungsplatz für dich, der wirklich zu dir passt.

Das Sagen die Azubis zur Ihrer Ausbildung

Wir haben mal etwas nachgefragt in verschiedenen Firmen und bei deren verschiedenen Azubis, was diese so gut an Ihrer Ausbildung und Ihrem Arbeitgeber finden.